Meiner Liebe zum Tanzen und Bewegung bin ich schon mein ganzes Leben gefolgt. Vor allem die mit dem Tanzen verbundenen Bräuche und Rituale in Kulturen aus aller Welt haben mich immer interessiert. Es fasziniert mich, dass in jeder Kultur auf der ganzen Welt das Tanzen als starker Anreiz für menschliche Integration mit der Gruppe gelebt wird und ein wichtiges Element ist, um die menschlichen Heilungsprozesse zu unterstützen. Dieses leidenschaftliche Interesse habe ich bereits während meines Studiums der Kulturwissenschaften verfolgt und vertieft. In meiner Abschlussarbeit habe ich ausführlich über Tanzen und seine therapeutische Wirkung geschrieben.
Aus dem Wissen entstand mein Interesse, mich selbst körperlich zu erleben. Ich wollte nicht nur einen bestimmten Tanz und die Schritte erlernen, sondern das Kreative in mir wecken, die Bewegung ohne Grenzen zu erfahren. So bin ich zur größten Erfahrung in meinem Leben gekommen – das Tanzen als kreativer Ausdruck meines Selbst. Ich habe angefangen auf meinen eigenen Körperebenen zu forschen. Ich habe tief in mir entdeckt, dass wir durch Tanz und Bewegung einen guten Zugang zu unserer Kreativität haben und wir uns dadurch weiter entwickeln und unsere Traumata lösen können. Manchmal höre ich von meinen Teilnehmerinnen: Ich bin nicht kreativ. Ich kann nicht singen oder malen. Doch auch wenn die Kreativität tief in uns vergraben ist oder auch vergraben wurde, so kann man sie immer zu Tage fördern, das ist meine feste Überzeugung. Dort fängt meine Arbeit mit den Menschen an, denn Tanzen erlaubt uns in sanfter Weise die psychischen und physischen Barrieren zu durchdringen, das Vertrauen in uns zu gewinnen und unsere freie Kreativität erblühen zu lassen.